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Das Fest Weihnachten fragt nach unserer Bereitschaft, Gott Herberge zu geben

Es ist zwar erst November, aber wenn man dieser Tage über Advent oder Weihnachten ins Gespräch kommt, dann bekommt man oft die Antwort: Ach, da sind wir ein paar Tage unterwegs! Wir machen etwas Urlaub in den Bergen. Andere sagen:

Wir besuchen den ein oder anderen Weihnachtsmarkt in der Adventszeit. Wieder andere: Der Advent ist so stressig, dass man zum Innehalten gar nicht kommt. Die Advents – und Weihnachtszeit ist für mich alles andere als still.

Eigentlich Schade, oder? Oft schaffen wir es nicht, gerade die Zeit im Advent und um Weihnachten zu entschleunigen und das Wesentliche zu sehen: Gott hat uns derart gern, dass er selbst zu uns kommt.

Entscheidend ist nicht, wie und wo ich die Tage der Advents- oder Weihnachtszeit verbringe, Es spielt keine Rolle, ob ich ein paar Tage weg fahre oder zu Hause mit weihnachtlichen Düften den Abend verbringe. Viel wichtiger ist es zu fragen: Bin ich bereit, Gott bei mir Herberge zu geben? An Weihnachten geht es darum, dass ich mich öffne für dieses Wunder Gottes und ihm eine Wohnung in meinem Herzen gebe. Nur dann wird das, was Andrea Schwarz treffend ähnlich formuliert Wirklichkeit:

„An Weihnachten, das kommt dann in mein Leben, wenn mir klar wird: Da ist sich ein Gott nicht zu fein dafür, in einem Stall zur Welt zu kommen – in dem Stall meines Lebens, in dem es auch oft dreckig und unaufgeräumt ist – und in dem auch manches zum Himmel stinken mag. Gott kommt zur Welt. Er wartet nicht darauf, dass die Welt, dass wir zu ihm kommen. Er kommt zu uns.“

Für mich sind das wunderschöne Gedanken: Ich darf mich gerade in der Zeit um Weihnachten beschenken lassen von ihm. Wenn ich meine Geschwindigkeit im Alltag einmal zurückfahre, kann ich Herberge für Gott werden.

Ein schöne Art dies einzuüben, ist die Herbergssuche, die auch in unserer Pfarreiengemeinschaft schon einige Jahre praktiziert wird. Wie vor 2000 Jahren Maria und Joseph eine Bleibe für sich und ihr Neugeborenes suchten, so sucht die Heilige Familie, die Gott durch Jesus zu uns bringen möchte, ein Haus, das für kurze Zeit versucht, sich zu entschleunigen, und sich für eine halbe Stunde Zeit zu nehmen für Gott. Es wäre schön, wenn so jeden Tag eine andere Familie Herberge für Gott sein kann. Neben einer Laterne und einem Gebets- und Liederheft, mit welchem die Heilige Familie zu Ihnen kommt, ist auch ein leeres Buch beigefügt, worin Sie eigene Texte und Bilder zum Thema gestalten dürfen. Auch Kinder können dazu leicht in ihrer Form etwas beitragen. In der Mette am Heiligen Abend in St. Johannes Kitzingen wird dieses Buch dann zur Krippe getragen. Gottes Menschwerdung ist überall da Geschenk, wo wir unser Herz für ihn öffnen können.

 

Wir eröffnen die Herbergssuche im Gottesdienst am 1. Advent,

3. Dezember 2017, um 10:30 Uhr, in der Kirche St. Johannes Kitzingen.

 

Wenn Sie teilnehmen möchten, sagen Sie bitte in den Pfarrbüros unter Tel.: 71 77 oder 33107 Bescheid, welchen Tag im Advent Sie in ihrer Familie mit der Laterne und dem Licht gestalten möchten, um eine gute Vorplanung zu garantieren. Am nächsten Tag wird die Laterne durch Sie an die nächste Familie weitergereicht.

Es wäre schön, wenn möglichst viele in unserer Pfarreiengemeinschaft diese Gelegenheit nutzen würden, um sich in der Familie, mit Freunden oder Nachbarn während der Adventszeit zum Gebet und Gespräch zu versammeln.

(Pfr. Gerhard Spöckl)

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